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Biokunststoff

Der Begriff Biokunststoff ist nicht geschützt und wird nicht einheitlich verwendet.

Als Biokunststoff, Bioplastik oder biobasierte Kunststoffe werden einerseits Kunststoffe bezeichnet, die auf Basis nachwachsender Rohstoffe hergestellt werden, z. B. aus Zuckerrohr, Soja und Mais. Dieser Rohstoffursprung bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass der Kunststoff biologisch abbaubar ist.

Als Biokunststoffe werden darüber hinaus auch biologisch abbaubaren Kunststoffe bezeichnet, die z.B. aus Erdöl oder Erdgas hergestellt worden sind.

Biokunststoffe in der Kompostierung

Im Abfallbereich geht es insbesondere um Biokunststoffe, die biologisch abbaubar sind. So werden im Handel Biokunststoffbeutel als Sammelbeutel für kompostierbare Bioabfälle verkauft. Diese Beutel sollen lt. Handel dann mit in die Biotonnen gegeben werden.

Der Abbau von Biokunststoffbeuteln während des Kompostierungsprozesses dauert üblicherweise viele Monate. Im Vergleich dazu benötigt der Prozess zur Kompostierung von Bioabfällen in einer Kompostierungsanlage nur ca. 4 Wochen.

Das bedeutet, Biokunststoffbeutel oder Teile davon sind im fertigen Kompost immer noch unversehrt vorhanden.

Kunststoffanteile im Kompost erfordern weitere Sortierschritte, mindern die Qualität und führen dazu, dass der Kompost für den Einsatz als Düngemittel keine Abnehmer mehr findet und damit unverkäuflich wird. Des Weiteren zersetzen sich die Bestandteile der Biokunststoffbeutel in Mikroplastik, die nicht aus dem Kompost herausgefiltert werden können. Wird der Kompost dann in Gärten und Äckern eingesetzt, gelangt Mikroplastik über das Regenwasser und Grundwasser in die Flüsse und Ozeane und somit auch in unsere Nahrungskette. Biokunststoffbeutel gehören in Düsseldorf nicht in die Biotonne.

Auch für die Kompostierung im eigenen Garten sollten Biokunststoffbeutel ebenfalls nicht eingesetzt werden.

Biokunststoffe als Verpackungsmaterial

Beim Einkauf von Obst und Gemüse im Einzelhandel werden oft noch Kunststoff-Einwegbeutel angeboten, die auch häufig aus Bioplastik hergestellt sind.

Grundsätzlich sollte man auf Einwegbeutel verzichten und zu nachhaltigeren Alternativen greifen. Obst und Gemüse kann gut in wiederverwendbaren Obst- und Gemüsebeuteln verpackt und transportiert werden. Diese Beutel werden in den Supermärkten oft neben den Waagen zum Verkauf angeboten.

Fazit

Biokunststoffbeutel sollten für die Sammlung von Bioabfällen nicht eingesetzt werden. Stattdessen können Zeitungspapier oder Papiertüten zum Einpacken der Bioabfälle verwendet werden.

Generell bieten Verpackungen aus Biokunststoff in der Ökobilanz keinen Vorteil gegenüber den herkömmlichen Verpackungen. Man sollte daher seinen Einkauf gut planen und soweit möglich auf (Bio)-Kunststoffbeutel und sonstige Verpackungen der Waren verzichten.

Aktuell nehmen wir dazu auch an der bundesweiten Informationskampagne #wirfürbio teil, weitere Infos unter https://www.awista.de/wirfuerbio/, weitere Informationen findet man auch auf der Seite vom Umweltbundesamt.